Rechnet sich der Handel mit Internetdomains?

Es hört sich nach einem einfachen Geschäftsmodell an: Internetdomains kosten wenig, können aber teuer verkauft werden.  Manch einer versucht hier mit großem Gewinn und Reichtum zu ködern.  Die meisten Unternehmen greifen hier primär zu phantasievollen  Namen oder Erweiterungen, als zu den scheinbar besseren aber teuer gehandelten Domains.

Das erste Mal, dass ich mit dem Handel von Internetdomains in Berührung kam, war  vor 10 Jahren bei einer Multimedia-Agentur. Als ich dort arbeitete, bekam ich mit, dass für die mozart.com – Domain eine Million Euro im Raum stand. Man hatte das Gefühl, dass der Wert einer guten Domain unbezahlbar hoch sei und man darüber alle möglichen Güter und Dienstleistungen leicht verkaufen könnte.

Fakten

Gute Domains sind kurz, catchy und leicht zu merken. Jedoch sind Domains mit Keywords für Google nicht mehr so wertvoll, wie etwa noch vor 10 Jahren.

Der Einkaufspreis einer Domain bei gängigen Providern, liegt bei ca. EUR 20,- für ein Jahr. Die gewünschten Verkaufspreise liegen bei mehreren hundert bis mehreren tausend Euro.

Manchmal hat man die Situation mit einem Unternehmen oder Produkt, eine bestimmte Domain kaufen zu müssen. Man bekommt einen Vorzug eine Domain zu besitzen, auch wenn man sie nicht schnell genug erworben hat.

Wie funktioniert das Geschäft mit dem Internetdomainhandel?
Das gängige Geschäft funktioniert so, dass man Domains aus einer Nische sucht, sie auf einen Marktwert überprüft, kauft und gleich potentiellen Kunden anbietet. Hier liegt oft der größte Aufwand darin, die Käufer*innen zu finden. Oft kann es dauern, bis man Käufer*innen findet, die bereit sind, die gewünschte Summe auf den Tisch zu legen. Meistens bleibt man auf den Domains sitzen und muss sie schlussendlich freigeben, da sonst die laufenden Kosten bei zahlreichen Domains zu hoch werden.

Mir wurde schon berichtet, dass lästige Keiler laufend versuchen Unternehmer*innen Domains anzudrehen.

Domains werden auch gekauft und mehrfach weiterverkauft – gewinnen also theoretisch an Wert.

Man muss sehr viel Glück und Geduld haben, um wirklich einen Gewinn aus diesem Handel zu erwirtschaften.

Natürlich ist eine gute Domain wertvoll. Doch die Zeiten, in denen eine gute Domain ausreicht, um erfolgreich zu sein, sind längst vorbei.

Man sollte auch nicht in die Falle tappen, zu glauben, dass eine Investition in eine scheinbar gute und teure Domain eine bessere Marketingmaßnahme sei, als zum Beispiel Online Marketing.

Ich persönlich finde es einen Trugschluss, mit dem Internetdomainhandel schnell großes Geld machen zu können.

Wenn man sich von der Wirksamkeit teuer gehandelter Domains überzeugen möchte, kann man ja selbst nachschauen, was hinter Domains wie aktien.de, jobbörse.de, bilder.de, kunst.de usw. los ist. Diese Domains wurden angeblich um mehrere Hunderttausend Euro verkauft.

Was sollte man beim Internetdomainhandel beachten:
Möchte man es trotzdem versuchen, so hilft es auf jeden Fall, sich auf einem bestimmten Gebiet gut auszukennen oder Wissen zu erlangen, um beurteilen zu können, ob sich eine Investition auszahlt.

Markenrecht

Sinnhaftigkeit der Investition – nur mit solchen handeln, die man auch selbst kaufen würde
„.com“ sind am wertvollsten
Nischen und Orte suchen, Ereignisse vorhersehen
Ich empfehle diese Websites zu Recherche-Zwecken: https://justdropped.com  & https://www.expireddomains.net/

Der Marktwert eines Keywords lässt sich auf: https://namebio.com überprüfen.

Fazit

Als Unternehmer*in sollte man sich nicht überteuerte Domains andrehen lassen. Die Zeiten, in denen man durch den Handeln mit Internetdomains reich werden konnte, sind längst vorbei! Mit viel Glück kann man etwas Geld daran verdienen – genauso, wie in der Lotterie.