Wieso ist das Kaufhaus Österreich missglückt und was ist eine bessere Lösung?

Als eine schnelle Lösung um heimische Webshops zu unterstützen, wurde das Verzeichnis Kaufhaus-Österreich relativ teuer realisiert. Verantwortliche die eine eierlegende Wollmilchsau wollten, haben mit ihrer Vorgehensweise keinen Erfolg gehabt.

Ein Verzeichnis wie es Nunu Kaller, Retail oder Shopliste ins Leben gerufen haben, hat offenbar nicht gereicht. Die Auftraggeber wollten gleich eine schicke Plattform, welche es scheinbar mit Amazon aufnehmen kann. Dabei wurden ca. 1.000 österreichische Webshops ins Verzeichnis aufgenommen. Das alles obwohl die WKO bereits ein solches Verzeichnis mit Suche anbietet.

Um eine Lösung im Kampf gegen Amazon zu finden, reicht eine teure und überstürzte Werbeaktion leider nicht aus.

Braucht es überhaupt ein Kaufhaus Österreich?

Der Ansatz ist einfach falsch: Hier versucht man mit viel Geld Top-down zu arbeiten, statt über stärkere Startup-Förderung Bottom-up zu wirtschaften. Shöpping wurde vor einigen Jahren von der Österreichischen Post etabliert, bis heute ist es keine beliebte Alternative zu Amazon oder Zalando.

Top 5 Gründe wieso das Kaufhaus-Österreich kritisiert wurde

  • Es ist eine unnötige Lösung, da es bereits zahlreiche Verzeichnisse gibt
  • Technische Schwierigkeiten bei der Suche (falsche oder gar keine Suchresultate)
  • Benutzerunfreundliche Website (übergroßes, sinnloses Willkommens-Bild, wichtige Sucheingabe erst weiter unten)
  • Missglückter Versuch einer einfachen Lösung für ein sehr komplexes Thema
  • Selbst wenn ein Webshop entdeckt wird, muss man sich in diesem neu zurechtfinden

Was stimmt mit den Webshops nicht?

Die meisten Webshops sind benutzerunfreundlich, schlecht getestet und haben ein träges und mangelhaftes Service im Hintergrund. Webshops an sich sind nicht für jeden Ladenbesitzer eine gute Lösung. Hier wird sowohl der technische Aufwand, der laufende Präsentationsaufwand (Fotos, Videos, Texte) als auch der Abwicklungsaufwand (Verpackung, Auslieferung, Rücknahme) oft stark unterschätzt. Ressourcen wie Zeit und Energie für die Ankurbelung des Onlineverkaufs fehlen häufig, zudem wird nicht oder zu wenig auf Onlinemarketing gesetzt.

Eine bessere Lösung um den heimischen Onlinehandel zu unterstützen

Ganz wichtig ist keine Angst vor dem Scheitern zu haben. Mehr dazu in meinem Beitrag, wie ich mit meinen digitalen Ideen gescheitert bin.

Anstatt eine schnelle und komplexe Softwarelösung umsetzen zu wollen, sollte man sich auf ein konkretes Thema konzentrieren:

  • Zahlungsdurchführung
  • Abwicklung
  • Schulung
  • Beratung
  • Unterstützung bei Erweiterung

 

Durch die Pandemie bewegt sich hinsichtlich der Digitalisierung so einiges bei österreichischen UnternehmerInnen, somit kann man durchaus erwarten, dass sich hier in naher Zukunft so einiges tun wird.